MS Motivations­strategien

Kommt Zeit, kommt Motivation.
Von wegen.

Morgen, morgen, nur nicht heute, sagen alle … unmotivierten Leute. Klar ist es nicht so einfach, plötzlich vieles anders machen zu müssen, nur weil du die Diagnose MS bekommen hast. Aber du musst ja auch nicht gleich dein ganzes Leben komplett umkrempeln. Beginne doch erst einmal mit einem kleinen Thema wie einmal pro Woche einen Gemüsesmoothie zu trinken oder Sport zu treiben. Die wichtigste Botschaft ist aber eigentlich nur diese hier: Fang an, anzufangen!

Mann mit Beany Mütze
Stock-Foto. Mit Model gestellt.

Innerer Schweinehund versus Motivation

Es gibt zwei Arten von Motivation: die von außen (extrinsische Motivation) und die von innen (intrinsische Motivation). Die Motivation von außen ist leider nicht so nachhaltig wie die von innen. Empfiehlt zum Beispiel der Arzt oder die Ärztin: „Sie sollten weniger rotes Fleisch essen, damit Ihre Gicht nicht schlimmer wird“, dann wird es (einige wenige) Menschen geben, die sich tatsächlich daran halten werden. Und dann gibt es solche (die meisten), die vermutlich ab jetzt ein schlechtes Gewissen bei jedem Happen Fleisch verspüren werden, aber (noch) nicht verzichten wollen. Ein Klassiker der extrinsischen Motivation. Werden die Gichtbeschwerden irgendwann unerträglich, sind die meisten plötzlich sehr viel motivierter, auf Fleisch zu verzichten. Das Nachlassen der Schmerzen fungiert zusätzlich als positiver, intrinsischer Motivationsverstärker: „Ich habe alles richtig gemacht. Wenn ich kein rotes Fleisch esse, geht es mir besser.“

Sich bei MS zu motivieren, ist ungleich schwerer, weil es kurz nach der Diagnose keinen „Aha“-Effekt wie bei dem Gicht-Beispiel geben wird. Aber genau das sollte deine Hauptmotivation mit MS sein: Symptomfreiheit, den Jetzt-Zustand erhalten oder den nächsten Schub hinauszögern. Jeder Tag ohne eine Verschlechterung ist ein guter Tag und du kannst dich dabei aktiv unterstützen.

Deine MS-Motivationsstrategie

Wähle nur EIN konkretes Ziel

Gehe lieber nur ein einziges Ziel an. Überlege dir, bis wann und wie du es erreichen willst. Schreibe das Ziel auf einen Klebezettel und hänge es an eine Stelle, wo du es täglich sehen kannst. Nach Erreichen des Ziels kannst du es an ein „Geschafft“-Bord kleben. Das wird hoffentlich irgendwann sehr voll und du kannst dann sehr stolz sein.

Leg los

Wenn du weißt, auf welchem Weg du dein Ziel erreichen willst, denke nicht länger darüber nach und starte dein Vorhaben.  

Vergiss dein Bauchgefühl

Zielerreichung hat nichts mit Gefühlen zu tun, sondern nur mit dem Verstand. Du hast einen Plan, du kennst den Weg, dann zieh es durch. Nur beim Sport darfst du getrost auf deinen Körper hören – den Bauch ausgenommen. 

Behalte das Ziel im Blick

Lass dich nicht von deinem Weg abbringen, egal was andere sagen oder denken – selbst bei einem Misserfolg. 

Begeistere dich immer wieder neu

Stell dir vor, wie es ist, wenn du dein Ziel erreicht hast. Wie wird es dir gehen, wie wirst du dich fühlen, wie wirst du aussehen? Umgib dich mit Menschen, die gerade das gleiche Ziel erreichen wollen oder bereits erreicht haben, und lass dich von ihrer Begeisterung anstecken.

Lass dich von Misserfolgen nicht entmutigen

Kennst du auch nur einen einzigen Menschen, bei dem alles immer sofort klappt? Nein? Wir auch nicht. Alle kennen diese fiesen kleinen Stolpersteine im Leben. Dann sag dir: Na und?! Betrachte es als Chance. Such dir einen anderen Weg oder Lösungsansatz, der dich ans Ziel bringt. Du weißt ja: Viele Wege führen nach Rom. 

Bleib dran

Gerade beim Sport möchte jeder schnell Ergebnisse sehen. Aber Sixpacks wachsen nur in der Werbung innerhalb von sechs Wochen. Motiviere dich, indem du dich auf kleinere Erfolge bzw. Meilensteine besinnst. Kannst du vielleicht weiter laufen als noch vor zwei Monaten? Bist du nicht mehr so schnell außer Atem? Hat sich deine Koordination verbessert? Klopf dir mental auf die Schulter und mach weiter. Wer weiß, was du noch alles erreichen kannst und wirst. Vielleicht sogar einen Sixpack …

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