Fit im Kopf
bei MS

Kognition bei MS –
du hast es in der Hand.
Und im Kopf.

Hast du gewusst, dass das Hirnvolumen unter anderem genetisch bedingt ist? Damit entscheidet also auch dein Stammbaum darüber, wie groß dein Gehirn ausfällt. Im Laufe des Lebens nimmt das Hirngewebe bei jedem Menschen außerdem ab. Das ist Teil des ganz normalen Alterungsprozesses. Die Forschung hat aber vor Kurzem festgestellt, dass alte Menschen mit mehr Hirnsubstanz deutlich später kognitive Beeinträchtigungen zeigen als solche mit einem kleineren Gehirn. Eine hochinteressante Entdeckung! Was bedeutet das aber für dich und das Thema Kognition bei MS? Haben alle Menschen mit einem geringeren Hirnvolumen einfach nur Pech? Weit gefehlt.

Was heißt eigentlich „Kognition“?

Der Begriff „Kognition“ steht für alle geistigen Prozesse, die der Verarbeitung von Umweltinformationen dienen. „Kognition“ ist im Prinzip ein Sammelbegriff, der für eine Vielzahl von Vorgängen steht. Dazu gehören:

  • Wahrnehmung und Aufmerksamkeit
  • Denken und Planen
  • Lernen und Erinnern
  • Sprechen und Sprache verstehen
  • Beurteilen und Entscheiden
  • Erkennen und Vorstellungskraft
Stock-Foto. Mit Model gestellt.

Gehirnfunktionen erweitern

Wie bereits unter Ich verstehe MS berichtet, greifen die Immunzellen dein Hirngewebe an. Das führt zu Entzündungsherden, der Schädigung von weißer und grauer Hirnsubstanz. Nach dem Abklingen der Entzündung bleibt Narbengewebe zurück, das die Informationsübertragung der Nervenzellen stört. Die Forscher haben aber zum Glück noch etwas sehr Wichtiges herausgefunden: Nicht nur die Menge an Hirnsubstanz spielt eine Rolle, also die sogenannte Gehirnreserve, sondern auch die kognitive Reserve. Das ist die Fähigkeit des Gehirns, Aufgaben zu verarbeiten und physische Schäden aktiv auszugleichen. So zeigte eine Studie, dass MS-Betroffene mit hoher kognitiver Reserve im Vergleich zu denen mit niedriger Reserve bei Denkaufgaben besser abschneiden – und das bei sonst gleicher Läsionslast bzw. physischem Schaden. Das heißt für dich, dass du der MS in Sachen Kognition nicht hilflos ausgeliefert bist, sondern aktiv etwas gegen den Verlust kognitiver Fähigkeiten unternehmen kannst. Los geht’s!

Unsere Empfehlung: Fordere dich geistig heraus

Wer sich trotz MS intellektuell stimuliert, verfügt über eine bessere kognitive Reserve – das ist wie Fitness fürs Gehirn. Hier sind ein paar Anregungen, was du konkret tun kannst.

Lies Bücher. Am besten keine „seichte Kost“.

Mach Kreuzworträtsel, Sudokus und Knobelaufgaben.

Lerne ein neues Instrument zu spielen.

Rufe immer „Ja“, wenn es um Fortbildungen geht.

Lerne ein neues Computerprogramm.

Wage dich an eine Sprache, die du noch nicht beherrschst.

Spiele Blitzschach.

Wichtige Denksport-Links zum Üben

Es gibt bereits fantastische Angebote im Netz, um alle kognitiven Bereiche bei MS zu trainieren: vom Gedächtnis, über Konzentration, logisches Denkvermögen, Lernfähigkeit bis hin zur mentalen Flexibilität. An dieser Stelle zeigen wir dir einige kostenlose Angebote. Falls du unsicher bist, welches Angebot für dich das richtige in Sachen Kognition und MS ist, frag einfach deinen Neurologen oder deine Neurologin um Rat.

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Die Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft hält hier ein paar hervorragende Übungen für dich bereit, um gezielt Aufmerksamkeit, Gedächtnis und Verhaltenssteuerung zu trainieren.

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Neuronation wurde zusammen mit der FU Berlin entwickelt und bietet ein ungewöhnlich breites Spektrum an Übungen für alle kognitiven Bereiche. Mehr dazu findest du hier.

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Auch diverse Apps können dich beim Denksport unterstützen. Schau dir zum Beispiel die App CogniFit Gehirntraining an.

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Ebenso ist das Gehirntraining TI von Microsoft empfehlenswert.