Symptome

Du bist einzigartig.
Deine MS-Symptome sind es auch.

MS wird nicht zufällig die „Krankheit der 1.000 Gesichter“ genannt. Sie kann ganz verschieden verlaufen und mit ganz unterschiedlichen Symptomen einhergehen. Manche sind zu sehen und zu spüren, andere wiederum nicht.

Gerade zu Beginn der Erkrankung sind die Symptome einer MS besonders vielfältig. Manche bemerken Sensibilitätsstörungen, so als ob Teile des Körpers „einschlafen“ oder Ameisen kribbelnd über die Haut laufen. Etwa jede:r Dritte berichtet von Sehstörungen. Bei manchen fällt ein Teil des Sehfeldes aus, andere sehen doppelt oder verschwommen.  

Störungen der Koordination und spastische Lähmungen sind weitere typische Symptome. Viele fühlen sich auch matt, sind schneller müde als sonst und können sich nicht so gut konzentrieren. Jedes dieser Symptome weist nicht direkt auf eine MS hin und kann auch andere Ursachen haben. Wichtig ist es, derartige Symptome rechtzeitig ärztlich abzuklären, um eine frühzeitige Diagnose zu ermöglichen.

Das sind die häufigsten
MS-Symptome:

  • Sehstörungen und Augenzittern (Nystagmus)
  • Allgemeine Schwäche 
  • Schnelle Ermüdbarkeit (Fatigue)
  • Kribbeln oder Taubheitsgefühl der Haut 
  • Lähmungserscheinungen, manchmal auch mit Steifheitsgefühl (Spastik)
  • Koordinations- und Bewegungsschwierigkeiten
  • Probleme beim Sprechen 
  • Blasenstörungen 
  • Schmerzen 
  • Schwindel 
  • Kognitive Störungen (Einschränkungen der Aufmerksamkeit, Merkfähigkeit und Konzentration)
  • Depressive Verstimmungen und Depressionen

Wie geht's?

So könnte die Frage beim nächsten Termin in deiner behandelnden Praxis lauten. Die Antwort ist nicht immer einfach, weil eine MS auch im Verborgenen voranschreiten kann. Manche Symptome fallen dadurch nicht sofort auf. Aus diesem Grund hat ein Team führender Neurolog:innen einen Fragenkatalog ausgetüftelt. Viele dieser Fragen sind in den Tracker eingeflossen, den du hier herunterladen kannst. Damit sich alle schnell ein Bild deiner Symptome machen können, trage die Ergebnisse bitte gewissenhaft ein und lege sie beim nächsten Termin in deiner Praxis vor.

Wie aktiv ist deine MS eigentlich?

Selbst wenn du gerade keine Symptome spürst, kann die MS in deinem Körper aktiv sein. Sie verursacht oftmals weiterhin Entzündungen und Schäden an deinen Nerven – nur eben im Untergrund und deshalb nicht spürbar. Aus diesem Grund ist es auch so wichtig, dass du deine Therapie kontinuierlich weiterführst – unabhängig davon, ob es dir gerade gut geht oder nicht.

Was ist ein MS-Schub und hatte ich so was schon?

Ein Schub ist das plötzliche Auftreten oder Verstärken von Krankheitszeichen, die nach 24 Stunden bis einigen Wochen teilweise oder sogar wieder ganz verschwinden. In den Pausen zwischen zwei Schüben spürst du die MS im besten Falle gar nicht. Manchmal „schläft“ die Krankheit über Monate oder sogar Jahre.

Welche Formen der MS gibt es?

Welchen Verlauf eine MS nimmt, ist individuell sehr verschieden. Du solltest aber wissen, dass die Krankheit nicht in jedem Fall schwer verläuft. Nur selten ist sie mit hochgradigen Behinderungen verbunden. Vor allem bei frühzeitiger Behandlung können dauerhafte Schäden und damit einhergehende Behinderungen reduziert werden.

Grundsätzlich wird MS in drei typische Verlaufsformen unterteilt:

RRMS: schubförmig
remittierende MS

(englisch: relapsing remitting MS)

85 bis 90 Prozent der neu diagnostizierten Menschen mit MS haben diese Form. Sie tritt in Schüben auf, deren Symptome sich in der Regel innerhalb weniger Wochen teilweise oder vollständig zurückbilden. Zwischen den Schüben können Monate oder sogar Jahre vergehen. 

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SPMS: sekundär
progrediente MS

(englisch: secondary progressive MS)

Viele Menschen mit MS entwickeln im Laufe der Zeit eine sekundär progrediente MS. Das bedeutet, dass die MS nach einem anfänglich schubförmigen Verlauf in ein kontinuierliches Voranschreiten der Behinderung übergeht – und zwar unabhängig von Schüben, die immer seltener werden.

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PPMS: primär
progrediente MS

(englisch: primary progressive MS)

Bei etwa 10–15 Prozent der Betroffenen verläuft die MS von Beginn an fortschreitend, meist ohne Schübe. Dafür steht der Fachbegriff „primär progredient“. Dabei verschlechtern sich die Krankheitszeichen schleichend und bilden sich meist auch nicht mehr zurück.

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Was bedeutet MS in deinem täglichen Leben?

Vielleicht war die Diagnose MS für dich – wie auch für viele andere – zunächst ein Schock, denn sie geht unter Umständen mit einigen Veränderungen einher, körperlichen wie auch psychischen. Das kann deine Lebensgestaltung, Beziehung und Sexualität betreffen, aber auch deinen Alltag. Viele Menschen mit MS finden nach einiger Zeit zu einem neuen Selbst mit MS. Das ist wichtig und gut so. Gib auch du dir diese Zeit, um dich mit den vielen neuen Themen in Ruhe auseinanderzusetzen. Entscheidend für einen positiven Behandlungsverlauf ist nämlich auch, wie du selbst mit deiner Krankheit umgehst. Mehr zu diesem Thema findest du hier.