Eltern sind eine harte Nuss. Sie gehen ganz natürlich davon aus, immer alles früher zu erleben als du: Dazu gehört auch, ernsthafte Erkrankungen zu bekommen. Deshalb wirst du wahrscheinlich das Gefühl haben, in dem Gespräch Stärke zeigen zu müssen, damit sie sich nicht allzu sehr sorgen. Das musst du nicht. Trau ihnen ruhig was zu! Wie hätten sie dich sonst großbekommen?
Vielleicht fühlst du dich aber auch schuldig, weil du ihnen Kummer bereitest. Wenn dem so ist, dann sende am besten Ich-Botschaften wie „Ich habe Angst, euch zur Last zu fallen“.
Ansonsten hilft nur „Augen zu und durch“: Mit deinen Eltern – aber auch mit deinen Geschwistern – zu sprechen ist nämlich genauso wichtig wie das Gespräch mit dem:der Partner:in. Verschweigen ist keine Option. Deine Eltern und Geschwister kennen dich unter Umständen besser als du dich selbst und merken sofort, wenn dich etwas bedrückt. Wenn du nicht sprichst, löst das vermutlich noch viel bedrohlichere Ängste aus als die, die du eigentlich vermeiden wolltest.
Wähle einen Ort, an dem du dich wohlfühlst. Wenn du das Gefühl hast, du willst ihnen nicht in die Augen schauen, dann greif zum Telefon. Einen Brief zu schreiben ist auch in Ordnung. Hauptsache, sie erfahren es direkt von dir!
Dabei musst du auch nicht sofort ins Detail gehen. Vielleicht ist es ratsam, sie erst einmal zu informieren und beiden Parteien die Zeit zu geben, die Diagnose sacken zu lassen. Zum Beispiel: „Ich wollte es euch erst einmal nur sagen. Lasst uns später dazu sprechen.“