FAQs
Ist MS vererbbar oder ansteckend?
Du hast Fragen – wir die möglichen Antworten.
Vielleicht hast du gerade erst die Diagnose MS erhalten. Damit haben die vielen Symptome endlich einen Namen. Zugleich kommt ein riesengroßer Berg an Fragen auf: nicht nur für dich, sondern sicher auch für Freundeskreis und die Familie. Hier erhältst du Antworten auf die häufigsten und vordringlichsten Fragen, die dir/euch auf dem Herzen liegen. Aber auch „alte Hasen“ auf dem Gebiet der MS finden hier vielleicht noch überraschende Antworten. Schließlich kommt die Forschung jedes Jahr ein großes Stück weiter.
Auf der ganzen Welt leben ca. 2,5 Millionen Menschen mit der Diagnose MS. In Deutschland sind ungefähr 240.000 Menschen betroffen – Frauen etwa doppelt so häufig wie Männer. Die meisten bemerken die Symptome erstmalig zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr. MS kann aber auch schon im Kindes- oder Jugendalter auftreten.
Bislang noch nicht. Aber sie lässt sich inzwischen gut behandeln.
Wahrscheinlich nicht. Viele Menschen mit MS sind nie auf einen Rollstuhl angewiesen. Natürlich fallen die Symptome bei jedem Menschen unterschiedlich aus. Bei den meisten lässt sich durch die vielfältigen Behandlungsmöglichkeiten ein Fortschreiten der Behinderung heutzutage oft verzögern oder sogar aufhalten. Sollte es jedoch zu erheblichen Bewegungseinschränkungen kommen, dann bietet der Rollstuhl die Möglichkeit, sich besser selbstständig fortzubewegen.
Nein. MS ist keine Infektionskrankheit.
Nach heutigem Wissensstand ist MS nicht direkt vererbbar, aber die Neigung dazu offenbar schon. Das legt eine Statistik nahe, der zufolge in vier von hundert Familien mit MS es mehr als eine:n Erkrankte:n gibt. Zu der erblichen Vorbelastung müssen aber einige der vermuteten Auslöser hinzukommen wie z. B. Infektionen in der Kindheit oder ein Vitamin-D-Mangel, um die Entstehung von MS zu begünstigen.
Die MS ist an sich keine tödliche Erkrankung. Dank neuer Therapien und hervorragender medizinischer Versorgung hat sich die Lebenserwartung sehr gebessert. Menschen mit MS haben im Durchschnitt nur eine um etwa sechs bis sieben Jahre verkürzte Lebenserwartung.
Am besten schaust du in dem Verzeichnis der Kliniken und PraxenÄrztefinder der DMSG. Hier findest du bestimmt die passende neurologische Praxis oder Klinik für dich.
Grundsätzlich musst du laut Gesetz deine:n Arbeitgeber:in über deine Erkrankung nicht informieren. Einzige Ausnahme: wenn du mit deiner Tätigkeit Menschen in Gefahr bringen kannst. Dann musst du deine:n Arbeitgeber:in sofort über relevante gesundheitliche Einschränkungen informieren – allerdings nicht explizit über die Diagnose MS.
Medizinisch gesehen steht einer Schwangerschaft bei MS nichts im Wege. Die MS hat keinen Einfluss auf deine Fruchtbarkeit und ist nicht direkt an dein Kind vererbbar. Sprich aber unbedingt vorab mit deiner Ärztin oder deinem Arzt darüber, um zu prüfen, ob dein Kinderwunsch mit deiner Therapie vereinbar ist oder ob du ggf. auf ein anderes Medikament umgestellt werden musst.
Den bekommst du nur, wenn der Grad deiner Behinderung mindestens 50 % beträgt.
Die meisten Menschen mit MS haben im Durchschnitt weniger als zwei Schübe im Jahr oder noch weniger unter Behandlung mit verlaufsmodifizierenden Medikamenten. Schübe können aber bei einer aktiven MS auch häufiger auftreten. In der Regel dauert es einige Tage bis Wochen, bis die Symptome wieder abklingen.
Das weiß leider niemand genau. Viele Menschen mit MS berichten aber, dass Schübe oft nach sehr stressigen Lebensphasen oder einer Infektion auftreten.
Ausreichender Impfschutz ist wichtig, um schweren Erkrankungen vorzubeugen. Wenn du bereits Medikamente einnimmst, die das Immunsystem beeinflussen, dürfen manche Impfungen aber nicht verabreicht werden. Besprich unbedingt das Thema mit deinem Arzt oder deiner Ärztin, vor allem bevor du eine neue Therapie beginnst oder wenn du eine weite Reise planst, um die notwendigen Impfungen festzulegen sowie Nutzen und Risiken abzuwägen.
Es gibt keine spezielle MS-Diät. Aber es gibt Anhaltspunkte dafür, dass eine ketogene Ernährung entzündungshemmend wirkt und einen positiven Einfluss auf die MS haben kann. Mehr dazu erfährst du hier.
Die Entzündungsherde im Gehirn hinterlassen Spuren. Aber es gibt vielversprechende Therapien, die Gehirnzellen immer besser schützen. Zum anderen ist unser Gehirn zu erstaunlicher Regeneration imstande. Was du selbst dazu tun kannst, erfährst du hier.
Quellennachweise
- www.aerztezeitung.de/Medizin/Warum-es-heute-so-viele-MSKranke-gibt
(aufgerufen am 10.08.2022) - https://www.dmsg.de/multiple-sklerose/haeufige-fragen-faq
(aufgerufen am 10.08.2022) - www.dmsg.de/jugend-und-ms/multiple-sklerose/index.php?kategorie=faq
(aufgerufen am 10.08.2022) - https://www.dmsg.de/multiple-sklerose/was-ist-ms
(aufgerufen am 10.08.2022) - www.navigator-medizin.de/multiple_sklerose/die-wichtigstenfragen-und-antworten-zu-multiple-sklerose/prognose/528-bedeutetmultiple-sklerose-automatisch-behinderung
(aufgerufen am 10.08.2022) - www.msbrainhealth.org/resources/article/brain-health-a-guide-for-people-with-ms
(aufgerufen am 10.08.2022) - DGN-Leitlinien „Diagnose und Therapie der Multiplen Sklerose“, Version Stand Januar 2012
(letzte Aktualisierung 12.04.2014, aufgerufen am 23.07.2020)